Le lituanien est enseigné par Dr. Ekkehard Bornträger à Fribourg.
Sprachpräsentation Litauisch
Das Litauische gehört zusammen mit dem Lettischen zu den baltischen Sprachen, einem eigenständigen Zweig des Indoeuropäischen, der sich allerdings durch eine besondere "Urverwandtschaft" zu den Slavinen auszeichnet. Die ersten Schriftdokumente stammen aus dem 16. Jh., aber erst an der Schwelle zum 20. Jh. bildete sich eine differenzierte Nationalliteratur heraus. Das Litauische wird heute von ca. 3,5 Mio. Erst- und Zweitsprachlern in Litauen verwendet, ausserdem gibt es eine kleine litauischsprachige Minderheit in Polen sowie eine wesentlich grössere litauischstämmige Diasporagruppe in den USA.
Die Bedeutung des Litauischen für die vergleichende Sprachwissenschaft ist spätestens seit den Forschungen von Schleicher aus der Mitte des 19. Jh. unumstritten. Seine reiche Morphologie mit bis zu sieben verschiedenen Kasus einschl. Lokativ und Vokativ, die Bewahrung eines alten Lautstandes namentlich bei den Diphthongen, und die Fortexistenz alter indoeuropäischer Wurzeln wie senas „alt“, vyras „Mann“ oder ugnis „Feuer“ machen das Litauische zu einem bevorzugten Studienobjekt für Linguisten. Gleichzeitig ist das Litauische gerade für Slavisten wegen zahlreicher lexikalischer und anderer Affinitäten (vgl. lit. ranka und poln. ręka, lit. geležis, russ. železo) interessant, die Sprachwissenschaft setzt sogar eine gemeinsame balto-slavische Ursprache voraus.