Variation in Narrativen: Eine kontrastive Untersuchung von Erzählungen von Erwachsenen im Russischen, Polnischen und Deutschen
Projektleitung: Katrin B. Karl
In diesem empirischen Projekt steht die Frage im Mittelpunkt, welche Faktoren sich auf die Art und Weise, wie Erwachsene Geschichten erzählen auswirken und inwiefern deren systematische Veränderung zu Variation in den entsprechenden Narrativen führt. Dafür werden vier Variablen in den Fokus genommen, variiert und ihre Auswirkungen analysiert: Art der zu erzählenden Geschichte (= Stimulus), Alter der erzählenden Person, Adressat der Geschichte und Sprache, in der erzählt wird. Das Design umfasst eine detaillierte Befragung von erwachsenen Personen mit Russisch, Polnisch und Deutsch als Erstsprache, die in drei Altersgruppen eingeteilt werden: 20-25-Jährige, 45-50-Jährige und Personen ab 70 Jahren. Mit Hilfe dreier unterschiedlicher Stimuli werden von ihnen narrative Daten, adressiert an unterschiedliche Personen erhoben und diese auf zwei Ebenen untersucht: Der sprachübergreifenden Ebene der Makrostruktur, die die Struktur der Geschichten, die Anordnung der verbalisierten narrativen Elemente umfasst und der sprachspezifischen Ebene der Mikrostruktur. Hier stehen konkrete sprachliche Phänomene der unterschiedlichen Ebenen im Vordergrund wie Tempus, Verfahren der Koreferenz oder der Wortbildung. Die Analyse erfolgt jeweils kontrastiv im Abgleich der Variablen zueinander, um der Frage auf den Grund zu gehen, in welcher Weise diese zu Variationen der untersuchten narrativen Strukturen führen.